TECHNISCHE INFORMATION NR. 3

TECHNISCHE INFORMATION NR. 3
Mit der Technischen Information Nr. 03 informieren wir über die Untergrundvorbereitung zum Lackieren im Maschinen- und Anlagenbau:
 

Allgemein:

Der Untergrund muss frei von Stoffen sein, die die Haftung stören. Hierzu zählen z. B. Öle, Fette und Tenside. Im Weiteren sind Rost, Zunder sowie auch Dreck und Staub zu entfernen.

 

Stahl, Eisen:

In Abhängigkeit von den gestellten Anforderungen an die Beständigkeit des Lacksystems bzw. die Lackierung sind mechanische Vorbehandlungsverfahren (z. B. Entfetten, Strahlen) oder chemische (Phosphatieren, Chromatieren) anzuwenden.

 

Laserbeschnittene Bleche:

Bei diesen Blechen kann sich an den Kanten eine lose aufliegende Oxidschicht bilden, die mechanisch entfernt werden muss.

 

Walzprofile:

Diese zeigen häufig eine lose aufliegende Walzhaut, die mechanisch mit einer Stahlbürste oder durch Strahlen zu entfernen ist.

 

Verzinkter Stahl:

Eine Möglichkeit der Reinigung ist die ammoniakalische Netzmittelwäsche (z. B. mit DREISOL-ZINKAUFBEREITER V9200). Auf Grund verschiedener Verzinkungsarten ist eine Haftungsprüfung vor dem Lackieren sinnvoll.

Gegebenenfalls kann mit DREISORIT-PRIMER F3004/F3005 vorlackiert werden. Bei verzinktem Stahl existieren zwei Varianten: Feuerverzinken und elektrolytisch Verzinken. Beim Feuerverzinken werden die Stahlgegenstände in eine Zinkschmelze getaucht. Dabei entstehen
Zinkschichten, die bis 80 μm dick sein können und eine charakteristische Blume zeigen.

Eine Sondervariante des Feuerverzinkens stellt das Sendzimir-Verfahren dar, bei dem das Stahlblech durch die Zinkschmelze geführt wird und danach gewalzt wird, sodass besonders dünne Schichten mit feiner Blume entstehen.

Feuerverzinkte Untergründe sind als Substrat für die Lackierung eher problematisch und bedürfen in der Regel eines Primers. Außerdem ist die Zinkschicht oft porös und zeigt Lufteinschlüsse. Dies birgt die Gefahr einer Kocherbildung bei der nachfolgenden Lackierung.

Das elektrolytische Verzinken erzeugt dagegen keine Blumen, sondern eine gleichmäßige und griffige, raue Zinkschicht, die sich meist ohne Probleme lackieren lässt.

 

Aluminium:

Anschleifen mit einem Schleifpad und danach reinigen mit CHAMPIONS-CLEAN VON DREISOL L9024 oder DREISOL-WASCHVERDÜNNUNG V0110

 

Strahlen:

Die gängigsten Strahlmittel für Stahl sind Stahlkugeln, Stahlkies, Sand und Korund. Angewendet werden sie in Freistrahl- und Schleuderradstrahlanlagen.

 

Sweepen:

Sollen auch dünnwandige Teile gestrahlt werden, so empfiehlt sich ein sogenanntes Sweepen. Hierbei handelt es sich um ein Strahlverfahren mit niedrigem Druck. Vorrangig wird dieses Verfahren für die Reinigung feuerverzinkter Oberflächen unter Einsatz von nicht metallischen Strahlmitteln eingesetzt.

 

Entfetten:

Für Stahluntergründe empfehlen sich folgende Reiniger:

  • PREMIUM-CLEAN VON DREISOL L9025
  • DREISOL-WASCHVERDÜNNUNG V0110

Für Aluminium und Nichteisenmetalle empfehlen wir:

  • CHAMPIONS-CLEAN VON DREISOL L9024

 

Wässrig basierte Reiniger wie CHAMPIONS-CLEAN und PREMIUM-CLEAN werden mittels Sprühflasche oder Gartenspritze aufgetragen und danach mit einem sauberen Tuch abgewischt.

Ideal sind diese Reiniger auch für den Einsatz im Hochdruckreiniger (heiß bis 90 °C). Dabei verstärkt sich die Reinigungskraft auf Grund der enthaltenen waschaktiven Substanzen um das Mehrfache.

Lösemittel basierte Reiniger, wie DREISOL-WASCHVERDÜNNUNG V0110, werden mit einem fusselfreien Tuch auf die Fläche aufgetragen. Der Schmutz wird dabei durch Reiben vom Tuch aufgenommen.

 

Phosphatieren:

Ist ein Vorbehandlungsverfahren vorrangig für Eisen- und Stahluntergründe. Hauptziele sind dabei das Erzeugen einer Passivierungsschicht, um eine vergrößerte Kontaktfläche zum Lack zwecks besserer Haftung und einen höheren Korrosionsschutz zu erreichen.

Man unterscheidet zwischen Eisenphosphatierung und Zinkphosphatierung. Bei der Eisenphosphatierung wird durch enthaltene Phosphorsäure eine hauchdünne Eisenphosphatschicht durch Reaktion mit dem Untergrund erzeugt.

Bei der Zinkphosphatierung wird durch Fällung aus einer zinkphosphathaltigen Lösung eine dickere Schicht von Zinkphosphatkristallen gebildet, die eine deutliche Oberflächenrauigkeit und dadurch, ähnlich den Schleifvorgängen, eine bessere Haftung erzeugt.

 

ammoniakalische Netzmittelwäsche:

Hier empfiehlt sich DREISOL-ZINKAUFBEREITER V9200. Den Zinkaufbereiter mit einer Sprühflasche oder einem Schwamm auf die verzinkte Fläche auftragen und danach mit einem Schleifvlies aufreiben, bis die Oberfläche stumpfgrau wird. Anschließend mit klarem Wasser abspülen.