TECHNISCHE INFORMATION NR. 1

TECHNISCHE INFORMATION NR. 1

Mit der Technischen Information Nr. 01 stellen wir eine Checkliste für den Einsatz von Wasserlacken zur Verfügung:

 

Oberflächenvorbereitung

  • Es muss auf eine saubere und fettfreie Oberfläche geachtet werden.

  • Eisen und Stahl muss zunder- und rostfrei sein.
  • geeignete Vorbereitungen in Abhängigkeit vom Untergrund sind:
    strahlen, anschleifen und entfetten wässrige oder alkalische Entfettung chemische Vorbehandlung (phosphatieren) gestrahlte Oberflächen mit Druckluft abpusten

Spritzraum

  • für ausreichende Be- und Entlüftung sorgen, damit die Luftfeuchtigkeit nicht durch verdunstendes Wasser ansteigt

  • der Einsatz einer Luftbefeuchtung zur Vermeidung einer zu niedrigen Luftfeuchtigkeit ist sinnvoll

  • eine leichte Luftbewegung beschleunigt die Trocknung

  • Trockenabsaugungen sind geeignet

  • bei wasserberieselten Spritzständen beachten: Das Koagulierungsmittel muss auf den Wasserlack abgestimmt sein, eine eventuell verstärkte Schaumbildung ist zu beachten.

 

Applikationsgeräte

  • Lackführende Teile dürfen keine Korrosion bilden. Ausführungen, bei denen zwei unterschiedliche Metalle aufeinander stoßen, müssen vermieden werden, da elektrochemische Vorgänge zur Zerstörung führen können. Zudem besteht die Möglichkeit, dass sich der Wasserlack koaguliert. Vor einer Inbetriebnahme sollten alle Anlagenteile frei von Fetten und anderen Verschmutzungen sein.
  • Bei elektrostatischer Verarbeitung ist auf ein isoliertes Aufstellen der Lackversorgung zu achten.
  • Die Lackleitungen der gesamten Anlage müssen bei elektrostatischer Verarbeitung einwandfrei isoliert sein.
  • Die Reinigung der Spritzgeräte erfolgt grundsätzlich mit Wasser. Es kann erforderlich sein, Versorgungsleitungen gelegentlich mit anderen Reinigern zu spülen.

 

Verarbeitung von wasserverdünnbaren und lösemittelhaltigen Beschichtungsstoffen im Wechsel

  • Beim wechselseitigen Einsatz von wasserverdünnbaren und lösemittelhaltigen Beschichtungsstoffen muss eine gegenseitige Kontaminierung vermieden werden, da es ansonsten zu Filmstörungen wie Glanzabfall, Stippen oder Krater kommen kann. Auch sind Viskositätsänderungen (Eindicken) möglich. Daher müssen die Applikationsanlagen sorgfältig gereinigt werden.

  • Hartes, kalkhaltiges Wasser kann zu Ausfällerscheinungen des Wasserlackes führen.

  • Bei Umstellung von Lösemittel- auf Wasserlack sollen die Leitungen in folgender Reihenfolge 3stufig gespült werden:

    1. mit einem empfohlenen Lösemittel

    2. mit einem wässrigen Reiniger

    3. mit Wasser (besser: demineralisiertes Wasser 

  • Bei Umstellung von Wasserlack auf Lösemittellack sollte in umgekehrter Reihenfolge verfahren werden.

     

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

  • Verarbeitungs- und Trocknungstemperatur mindestens +15 °C und nicht über +30 °C, deutlich verlangsamte Trocknung bei unter +15 °C, keine Verfilmung unter +5 °C

  • Objekttemperatur bei Verarbeitung mindestens 3 °C über dem Taupunkt

  • Materialtemperatur bei Verarbeitung mindestens +15 °C

  • relative Luftfeuchtigkeit: unter 30 % und über 70 % relative Luftfeuchtigkeit kann bei der Verarbeitung besondere Maßnahmen erforderlich machen

 

Ablüften/Trocknen

  • Temperatur: möglichst 18 bis max. 30 °C
  • Luftfeuchtigkeit: 30 bis 70 %
  • Luftwechsel: mindestens dreifaches Raumvolumen pro Stunde
  • für forcierte Trocknung Ablüftzeit einhalten
  • eine Umluftsteuerung ist sowohl bei forcierter Trocknung wie auch beim Einbrennen notwendig
  • für forcierte Trocknung Temperaturen gemäß Empfehlung des Technischen Merkblattes beachten
  • beim Einbrennen nicht direkt in den heißen Ofen fahren, sondern Ablüftzeit einhalten; mögliche Temperaturen dem Technischen Merkblatt entnehmen

 

2K-Systeme

  • Stammkomponente und Härter mit einem automatischen Rührwerk über einen Zeitraum von 3 Minuten sorgfältig vermischen.
  • Eine Verarbeitung über eine 2K-Anlage ist bei Zweikomponentensystemen anzuraten, da das Ende der Verarbeitungszeit nicht durch eine Viskositätserhöhung erkennbar ist.
  • mögliche auftretende Mängel bei 2K-Lacken mit überschrittener Verarbeitungszeit sind Verschlechterung der Haftung und des Korrosionsschutzes bei 2K-EP-Grundierungen sowie Glanzverlust und Blasenbildung bei 2K-Aqua-Decklacken auf PU-Basis

 

Entsorgung

  • Lackreste wie auch Schmutzwasser aus Gerätereinigung müssen dem Sondermüll zugeführt werden.

 

Auftragsverfahren/Verarbeitungsviskosität

  • Diese Angaben sind den Technischen Merkblättern des Herstellers zu entnehmen.

 

Arbeitssicherheit

  • Diese Angaben sind den Sicherheitsdatenblättern des Herstellers zu entnehmen.